Aquarelle
Am Aquarell liebe ich die zarten Farbabstimmungen und - verläufe, und auch die Feinheit der Darstellung, die man erreichen kann. Ich male meistens recht realistisch. Manchmal finde ich es sogar ganz toll, mit akribischer Präzision Pflanzen, Blattschmuck und Ornamente auszuarbeiten, botanisch zu arbeiten. Die Natur gibt uns so schöne Vorbilder! Man muss nicht alles neu erfinden, es ist schon da, vor der Haustür. Man muss nur verstehen, es zu sehen.
Gerne kombiniere ich auch die verschiedenen Verfahren, gestalte den Hintergrund abstrakt und arbeite mich dann von Lavierung zu Lavierung immer konkreter voran.
Bei so einem Aquarell muss man immer vorher genau wissen, was man erreichen will, das macht es so schwer - aber auch so spannend. Denn man weiß es nicht wirklich: Vielleicht hat die Farbe ja etwas ganz anderes im Sinn...
"En-plein-air" - unter freiem Himmel - malen finde ich sehr mühsam: Malrucksack aufgeschnallt, Feldstaffelei in der einen, Schirm und Hocker in der anderen Hand, auf dem Kopf den Malerinnenhut und im Kopf die Sorge: Ein weites Panorama tut sich der Betrachterin auf! Was soll ich aussuchen? Wundert mich gar nicht, dass die großen Salons dagegen waren, schrecklich unbequem.
Aquarellisten werden sträflich unterschätzt!